„Deltakron“ in Zypern entdeckt

Wie gefährlich ist die Kombination aus Delta und Omikron?

Omikron wird nach und nach weltweit zur dominierenden Corona-Variante, auch in Deutschland. Nach Angaben des RKI liegt der Anteil von Omikron am Infektionsgeschehen mittlerweile bei 44,3 Prozent. Viele Experten gehen davon aus, dass das das Ende der Pandemie bedeuten könnte, da Omikron scheinbar weniger schwere Verläufe verursacht als Delta und sich rasend schnell verbreitet.

Das Risiko, nach einer Ansteckung ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, war bei Delta höher.

Quelle: https://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/gesundheit/neue-corona-variante-deltakron-in-zypern-entdeckt-78769624.bild.html


Eine neu entdeckte Variante in Zypern vereint nun aber Mutationen beider Virus-Varianten.

Deltakron
Leondios Kostrikis ist Professor für Biowissenschaften an der Universität Zypern. Sein Forscherteam hat die neue Variante entdeckt und sie „Deltakron“ genannt.

Das Virus weise Proteinstrukturen von Delta und Omikron auf, so Kostrikis. Was das für die Gefährlichkeit bedeute, würde sich zeigen. Bislang gäbe es 25 Fälle.

In einem Interview mit dem zyprischen Sender „Sigma TV“ erklärt der Wissenschaftler, er glaube, dass sich trotzdem eher Omikron durchsetzen werde.

Wie gefährlich ist Deltakron?

Epidemiologe Klaus Stöhr erklärt gegenüber BILD, es sei sehr unwahrscheinlich, dass Deltakron wirklich gefährlich ist. Als Laie würde man meinen, dass ein Virus, das Proteinstrukturen von Delta und Omikron vereint, auch die Eigenschaften beider Varianten trägt. Heißt: Sich schnell verbreitet und krank machender ist. Dem ist allerdings nicht so, erklärt Stöhr:

„In der Biologie sind eins und eins nicht unbedingt zwei. Nur weil ein Virus die Oberflächeneigenschaften zweier anderer hat oder sich Mutationen zweier Varianten kombinieren, bedeutet das nicht, dass sie auch die gleichen klinischen Auswirkungen haben.“

Die Realität sei, dass ständig hunderte Varianten mit unterschiedlichsten Mutationen entstünden. „Sehr selten wird davon eine regional und noch seltener global dominant und verdränge dann die anderen Varianten über eine gewisse Zeit, bis die nächste Variante dasselbe schafft“, so der Epidemiologe.

Beim Coronavirus sei der Anpassungsprozess an den Menschen noch nicht abgeschlossen, sodass es wahrscheinlicher sei, dass die Gefährlichkeit des Virus abnehme, „auch wenn sich zukünftige SARS-CoV-2 Varianten vielleicht schneller ausbreiten werden.“