Lauterbach: Ungeimpfte bis März „geimpft, genesen oder leider verstorben“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterstützt die Pläne der Ampel-Parteien zur Bekämpfung der Pandemie. Skeptisch ist er allerdings, was das für März vorgesehene Enddatum aller Maßnahmen angeht.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Pläne von SPD, Grünen und FDP für ein Ende der gesetzlichen Corona-Sonderlage begrüßt. „Das Eckpunktepapier wird der Bekämpfung der Corona-Pandemie gerecht. Es ist ein guter Kompromiss aus weiterhin möglichen Maßnahmen für die Länder und einer Absage an harte Einschnitte wie Lockdowns oder Ausgangssperren“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“. „Niemand braucht mehr einen Lockdown oder Schulschließungen.“

Quelle: https://www.stern.de/gesundheit/corona–karl-lauterbach-fuerchtet-tod-vieler-ungeimpfter-30876252.html


Zurückhaltend äußerte er sich aber zu dem von den Ampel-Parteien geplanten Enddatum der Maßnahmen. Im Frühjahr werde sich aber erst noch zeigen müssen, ob ab 21. März wirklich alle Corona-Maßnahmen fallen könnten. "Das ist auch davon abhängig, ob noch Virus-Varianten auftreten werden."

Krankenhäuser "laufen auf die Überforderung zu"

Lauterbach betonte erneut die Bedeutung von Impfungen. "Klar ist aber, dass die meisten Ungeimpften von heute bis dahin entweder geimpft, genesen oder leider verstorben sind, denn das Infektionsgeschehen mit schweren Verläufen betrifft vor allem Impfverweigerer", sagte der SPD-Politiker. Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe betonte Lauterbach, dass sich die Lage in den Krankenhäusern seit rund zwei Wochen zuspitze. "Wir laufen langsam auf die Überforderung zu." Mehr Impfungen "hätten eine solche Lage verhindern können", sagte er. Es habe in Deutschland aber "eine deutlich schlechtere Impfkampagne als in vielen anderen Teilen Europas" gegeben.

Die gesetzliche Sonderlage wegen der Corona-Pandemie soll nach Plänen der möglichen künftigen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP zum 25. November enden. Für eine Übergangszeit März soll stattdessen aber eine neue rechtliche Basis für Corona-Vorgaben geschaffen werden, wie die drei Fraktionen am Mittwoch mitteilten.

Dazu gehören die Maskenpflicht, die 3-G- und 2-G-Regeln und Abstandsgebote. Die entsprechende Übergangsregelung soll nach dem Willen von SPD, Grünen und FDP im November von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.