„Wir sind wachsam, wir sind aufmerksam, wir sind gut vorbereitet“, sagte Jens Spahn (CDU) am 12. Februar 2020. Es war die Zeit, als die Nachrichtensender begannen, in Echtzeit zu melden, wie viele Menschen weltweit mit dem Corona-Virus angesteckt wurden und wie viele schon gestorben waren. In Deutschland sei die Gefahr aktuell gering, beschwichtigte der damalige Gesundheitsminister in einer aktuellen Stunde des Bundestags.
Genau dies war jedoch nicht der Fall, wie Akten vom Januar und Februar des Jahres 2020 zeigen, die das Gesundheitsministerium auf Antrag der „Welt“ freigeben musste. Spahn und sein Gesundheitsministerium waren eben nicht wachsam genug, die Bundesregierung stolperte denkbar unvorbereitet in die Pandemie. Warnsignale wurden registriert, ihre Bedeutung aber verkannt. „Man verpasste das Feuer zu löschen, als es noch klein war. Als dann der Dachstuhl brannte, war es zu spät“, schreiben die Autoren, die in ihrem gesamten Beitrag stramm im Corona-Narrativ bleiben.