Alarm: Leichenhallen füllen sich mit Tausenden zusätzlicher Toten ohne Covid

In den letzten vier Monaten sind in England fast 10’000 Menschen mehr als üblich an anderen Ursachen als an Covid gestorben – wahrscheinlich an den Folgen mangelnder präventiver Versorgung während der diversen Lockdowns.

Quelle: https://corona-transition.org/alarm-leichenhallen-fullen-sich-mit-tausenden-zusatzlicher-toten-ohne-covid

Aufgrund der Häufung dieser noch nicht erklärbaren Todesfälle in England fordern Experten die Regierung nun dringend zu einer Untersuchung auf. Es soll geklärt werden, ob diese Todesfälle vermeidbar gewesen wären, schreibt The Telegraph.

Man befürchte, die Verzögerungen im NHS (National Health Service) auf dem Höhepunkt der Pandemie könnten dazu geführt haben, dass eine grosse Zahl von Menschen mit zuvor behandelbaren Krankheiten nun tödlich erkrankt sei.

Jüngste Zahlen des Office for National Statistics zeigen, dass in England und Wales in den letzten 18 Wochen 20’823 mehr Todesfälle als im Fünfjahres-Durchschnitt registriert wurden. Nur 11’531 Todesfälle betrafen Covid.

Professor Carl Heneghan, Direktor des Zentrums für evidenzbasierte Medizin an der Universität Oxford, sagte: «Ich fordere eine dringende Untersuchung. Wenn man sich anschaut, wo die Überschreitung stattfindet, dann sind es Erkrankungen wie ischämische Herzkrankheiten, Leberzirrhose und Diabetes, die alle potenziell reversibel sind.» Dies gehe über die rohen Zahlen und der Totenscheine hinaus. Man müsse einen Schritt zurückgehen und herausfinden, ob diese Todesfälle vermeidbare Ursachen gehabt hätten.

Aus den Daten der britischen Gesundheitsbehörde geht weiter hervor, dass seit dem Sommer Tausende von Todesfällen in den Bereichen Herzinsuffizienz, Herzkrankheiten, Kreislauferkrankungen und Diabetes über dem Fünfjahres-Durchschnitt liegen. Auch die Zahl der Todesfälle in Privathaushalten liegt um 40,9 Prozent über dem Fünfjahres-Durchschnitt.

Der NHS kämpft immer noch damit, den durch die Pandemie entstandenen Behandlungsstau abzubauen. Derzeit wartet in England einer von zehn, also 5,8 Millionen Menschen, auf einen elektiven – zeitlich frei wählbaren – Eingriff; so viele wie noch nie.

Auch die Krankenwagen brauchen länger, um die Patienten zu erreichen. Herzinfarkt-Patienten warten nun durchschnittlich 53 Minuten, bis Hilfe eintrifft; fast dreimal so lange wie das NHS anstrebt. Die Zahl der Patienten, die auf den Fluren der Krankenhäuser behandelt werden, ist seit Oktober 2019 um das Neunfache gestiegen.