Wegen Omikron – Virologe Drosten bringt 1G-Regel ins Spiel: „G heißt dann geboostert“

Die Omikron-Variante des Coronavirus wird Deutschland und die Welt nach Ansicht von Christian Drosten vor große Herausforderungen stellen. „Es wird noch einmal hart werden“, sagte der Direktor der Virologie an der Berliner Charité im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Umso wichtiger sei nun die Umsetzung der von der Politik ergriffenen Maßnahmen. Ob diese weiter verschärft werden müssen, ist nach Drostens Ansicht offen. „Wir müssen abwarten, ob und wie die jetzt geltenden und noch einmal nachgezogenen Maßnahmen wirken.“ Wenn die Kontaktbeschränkungen doch „nicht so wirken wie erhofft, muss man schauen, ob man nicht 1G machen muss – und das G heißt dann geboostert.“ Denn wer kürzlich geboostert sei, trage wahrscheinlich weniger zur Weiterverbreitung bei und sei zudem merklich gegen die Erkrankung geschützt. „Bei Delta mögen 2G und 3G reichen, aber jetzt schreibt Omikron die Regeln“, so der Virologe, der auch Mitglied im neu geschaffenen Expertenrat der Bundesregierung ist.

Quelle: https://www.focus.de/gesundheit/wegen-omikron-virologe-drosten-bringt-1g-regel-ins-spiel-g-heisst-geboostert_id_29371618.html


Daten wecken Hoffnung auf mildere Verläufe bei Omikron
Neuere Daten wecken die Hoffnung, dass Omikron zu weniger schweren Krankheitsverläufen führt als Delta. Die Datenlage sei aber noch unvollständig, betonte Drosten. Eine hohe Zahl von Infektionen könnte aber auch bei geringerer Krankheitslast nicht nur ein Problem für die Kliniken, sondern auch für die kritische Infrastruktur wie Polizei und Feuerwehr werden. Während in England die Zahlen durch Omikron bereits stark ansteigen, seien in Deutschland die immer noch geltenden Maßnahmen zu Kontakten und Masken hilfreich – und dass die Bevölkerung vorsichtig sei.

Innerhalb eines Tages ist die Zahl der sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland laut Robert Koch-Institut um ein Viertel gestiegen. 3198 Fälle würden nun der neuen Corona-Variante zugeordnet, hieß es am Donnerstag auf einer neuen RKI-Übersichtsseite. Das seien 810 mehr Nachweise als am Vortag.