Ab Oktober sollen nur noch Geboosterte als vollständig geimpft gelten
Lauterbach lässt nicht locker. Während fast täglich neue Länder die Aufhebung fast aller Corona-Maßnahmen ankündigen, sieht der Bundesgesundheitsminister Deutschland in einer Ausnahmestellung. Ein Ende aller größeren Corona-Beschränkungen kann vorerst kein Vorbild für Deutschland sein, lautet sein Credo. „Wir müssen mit unseren eigenen Regeln arbeiten, und die müssen immer die deutsche Sonderstellung berücksichtigen“, sagte der SPD-Politiker der „Zeit“.
Vor diesem Hintergrund überrascht kaum, dass Deutschlands oberster Mahner einmal mehr ein Kabinettstück ersonnen hat, das den Bundesbürgern das Leben schwerer macht. Konkret: Ab kommendem Herbst sollen die Voraussetzungen für den Impfnachweis bei der Einreise nach Deutschland verschärft werden. Vollständig geimpft ist ab dem 1. Oktober laut des Entwurfs der neuen Coronavirus-Einreiseverordnung nur, wer drei statt bislang zwei Impfungen vorweisen kann. Zwei Pikse gelten nur dann als vollständiger Schutz, wenn zusätzlich eine Genesung nachgewiesen werden kann.
Genau hier setzt Lauterbachs Gesundheitsministerium nach dem unwürdigen Hickhack um die willkürliche Verkürzung des Genesenenstatus den Hebel an: Der Entwurf sieht vor, den Genesenennachweis auf faktisch 62 Tage zu begrenzen, da die Testung mindestens 28 Tage und höchstens 90 Tage zurückliegen darf. Damit stellt sich Lauterbach gegen die EU, die sich beim Genesenenstatus auf eine Dauer von 180 Tage festlegt hat.