Berliner Schüler tricksen bei Corona-Tests

Ein simpler Trick lässt den Streifen auf dem Selbsttest erröten. Ist das nun eine böse Betrugsmasche oder einfach praxisnahe Chemie? Eine Glosse.

Beim Tagesspiegel fühlen wir uns selbstverständlich der Zukunft des Standortes Deutschland verpflichtet sowie der Sicherheit unserer Rente trotz zunehmend kippliger Alterspyramide. Deshalb erzählen wir diese Geschichte, wie Schülerinnen und Schüler sich ein paar zusätzliche freie Tage erschleichen, nur äußerst widerwillig. Aber jetzt, nachdem die „Berliner Morgenpost“ darüber berichtet hat, ist sie ohnehin in der Welt (nicht zu verwechseln mit der „Welt“, in der sie noch nicht war). Bei TikTok und anderen jugendgefährdenden Massenmedien ging sie wohl sowieso längst rum.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/mehr-rot-mit-capri-sonne-berliner-schueler-tricksen-bei-corona-tests/28063776.html


Die Hauptrolle in der Geschichte spielt „Capri-Sun“, wie das als „Capri-Sonne“ bekannte Flachgetränk jetzt heißt. Wenn man der Tropfflüssigkeit des allmorgendlichen Corona-Selbsttests unauffällig ein, zwei Tropfen „Capri-Sun“ hinzufügt und auf die Testkassette träufelt, wird der Test positiv und man bekommt sofort ein paar Tage schulfrei.

Wenn man es auffällig macht, wird der Test zwar ebenfalls positiv, aber schulfrei ist dann nicht garantiert, weil die Lehrerinnen und Lehrer den Trick natürlich längst kennen.

Ein Schulleiter nennt ihn „ein offenes Geheimnis“; er funktioniert wohl auch mit Cola, Energy Drinks und ähnlichem Gebräu. Hauptsache, sie enthalten Säure, deretwegen die Antikörper auf dem Teststreifen sich rot leuchtend schütteln.

Und nun? Nicht zu hoch hängen, sagt ein Schulleiter; die allermeisten kämen ja freiwillig weiter zum Unterricht. „Chemie zum Anfassen“, freut sich ein jung gebliebener Amtsarzt und rät, das praxisnahe Thema gleich im Unterricht zu behandeln.

Und jetzt alle: „Wenn bei Capri-Sonne der rote Streifen am Selbsttest blinkt…“ Falls Sie das lieber allein zu Hause üben wollen, wissen Sie ja nun, was zu tun ist. Aber nächste Woche muss das sitzen, meine Herrschaften, das wird Prüfungsstoff!