Druck von europäischen Regierungen – Omikron-Entdeckerin: „Ich sollte nicht öffentlich über milderen Verlauf sprechen“

Die südafrikanische Medizinerin und Entdeckerin der Omikron-Variante, Angelique Coetzee, ist von europäischen Regierungen unter Druck gesetzt worden. Sie hätte demnach die Omikron-Variante öffentlich nicht als milde Erkrankung bezeichnen sollen.

Die südafrikanische Entdeckerin der Omikron-Variante des Coronavirus ist nach eigenen Angaben zu Beginn der neuen Pandemie-Welle aufgefordert worden, nicht öffentlich über den milderen Verlauf bei Omikron-Infektionen zu sprechen.

„Mir wurde gesagt, ich solle öffentlich nicht erklären, dass es eine milde Erkrankung sei“, sagte Angelique Coetzee der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). „Ich wurde gebeten, von derartigen Äußerungen Abstand zu nehmen und zu sagen, es sei eine ernste Erkrankung. Das habe ich abgelehnt.“

Quelle: https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/druck-von-regierungen-omikron-entdeckerin-sollte-nicht-oeffentlich-ueber-milderen-verlauf-sprechen_id_51894550.html


Die Medizinerin lässt sich vom Druck der Behörden hin nicht einschüchtern: „Man wird mich nicht zum Schweigen bringen“, sagte sie.

Omikron-Entdeckerin wurde von europäischen Ländern unter Druck gesetzt
Coetzee wurde dabei nach eigenen Angaben nicht von den südafrikanischen Behörden, sondern von europäischen Ländern unter Druck gesetzt. Dem „Welt“-Bericht zufolge nannte sie Wissenschaftler in den Niederlanden und Großbritannien, die sie mit Verweis auf die vielen Mutationen der Omikron-Variante kritisiert hätten, weil sie eine Omikron-Infektion eine milde Erkrankung genannt habe. Die Medizinerin fügte hinzu, sie glaube, dass die Regierungen „überreagiert“ hätten.

Laut Coetzee gibt es dem Krankheitsbild zufolge keine Anzeichen dafür, dass „wir es mit einer sehr ernsten Erkrankung zu tun haben. Der Verlauf ist überwiegend mild.“ Sie sage nicht, dass  man bei einem milden Verlauf nicht krank werde. Die Definition einer milden Covid-19-Erkrankung sei allerdings eindeutig durch die WHO festgelegt worden: „Patienten können zu Hause behandelt werden, und eine Versorgung mit Sauerstoff oder Hospitalisierung ist nicht erforderlich“, erklärt Coetzee.

WHO stufte Omikron-Variante als „besorgniserregend“ ein, obwohl Gefährlichkeit noch unklar war
Die in Pretoria arbeitende Medizinerin ist Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands (Sama). Ende November war sie die Erste, die auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus aufmerksam machte.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die Variante als „besorgniserregend“ ein. Wenige Tage, nachdem sie über die neue Variante informiert hatte, sagte Coetzee im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP, sie habe bei mit der Omikron-Variante infizierten Patienten mildere Symptome beobachtet als bei Patienten mit der bis dahin vorherrschenden Delta-Variante.

Sie kritisierte damals, dass Omikron als „extrem gefährliche Virusvariante“ mit zahlreichen Mutationen aufgebauscht worden sei, obwohl ihre Gefährlichkeit noch unklar sei.