Lieber arbeitslos als geimpft!

Mediziner erklären, warum sie dichtmachen, wenn für sie die Impfpflicht gilt

Leipzig – Ihre Ansichten decken sich ganz sicher nicht mit den Überzeugungen der Mehrheit ihrer Kollegen.

Doch es ist gesellschaftliche Realität, dass auch in Sachsen nicht wenige Mediziner den Corona-Impfungen beziehungsweise einer Impfpflicht für ihre Branche skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen.

BILD sprach mit drei Ärzten, die im Zweifel lieber ihre Praxis schließen wollen. Wir hörten Bedenken, Argumente – aber auch merkwürdige Thesen.

Quelle: https://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/corona-impfpflicht-aerzte-wollen-schliessen-lieber-arbeitslos-als-geimpft-78820630.bild.html


Jede 2. ungeimpft! Pflegedienst-Chefin stellt sich vor ihre Mitarbeiterinnen
Von 65 Mitarbeiterinnen ihres Pflegedienstes sind 32 nicht geimpft. Doch Chefin Simone Holzhäuser (54) ist sich sicher: „Bei mir wird niemand kündigen! Dafür sorge ich.“

Denn sie steht zu ihren Frauen, die insgesamt 800 Patienten in einem 15-Kilometer-Radius betreuen. „Unsere Arbeit wird dringend gebraucht. Wir testen täglich, halten uns penibel an alle Hygiene-Regeln. Und unsere Patienten freuen sich auf uns und vertrauen uns“, sagt Holzhäuser. „Ich glaube einfach nicht, dass die Regierung das wirklich durchziehen wird, ansonsten bricht der wahre Pflegenotstand im Land aus. Ich setze auf Zeit und Vernunft.“

Die Gründe der Impfverweigerinnen sind vielfältig. Man warte auf Langzeitstudien. Eine Mitarbeiterin sei zweimal genesen. „Trotzdem haben wir keinen Patienten in all den Monaten angesteckt“, so Holzhäuser. „Wir sehen aber, was die Impfung teilweise für Nebenwirkungen bei Alten und Kranken hat.“

Sich impfen zu lassen, müsse „eine private Entscheidung bleiben“, sagt die Unternehmerin, die gerade einen Neubau für betreutes Wohnen mit 64 Einheiten und ein Pflegezentrum plant und künftig mehr Personal braucht. Holzhäuser: „Vielleicht habe ich ja in nächster Zeit mehr Bewerbungen als gedacht...“

273 Zahnarzt-Praxen vor Schließung
Eine Umfrage der Landeszahnärztekammer unter 2570 Zahnarzt-Praxen im Freistaat sorgte in den vergangenen Tagen für Aufsehen. Das alarmierende Ergebnis bei insgesamt 487 Antworten: 25 Prozent der teilnehmenden Zahnärzte gaben an, ungeimpft zu sein. Bei Praxis-Mitarbeitern seien es sogar 40 Prozent.

Mehr als die Hälfte der Zahnärzte rechne nach dem Eintreten der Impfpflicht mit Kündigungen von Mitarbeitern und deutlich eingeschränkter Tätigkeit. 273 der Praxen, die an der Umfrage teilnahmen, ziehen eine Schließung wegen ungeimpftem Praxis-Inhaber oder mangels Personal in Betracht.