Impfschäden: 2021 wurden 367 Anträge auf Schadenersatz gestellt

Unter den beklagten Schäden finden sich harmlosere Fälle von Impfnebenwirkungen, aber auch das Auftreten von Herzmuskelentzündungen oder Sinusvenenthrombosen

Bis kurz vor Jahresende wurden 2021 beim österreichischen Gesundheitsministerium 367 Anträge auf Schadenersatz aufgrund vermuteter Impfschäden gestellt, berichtet der ORF im Ö1-„Morgenjournal“. Im Vergleich zum Jahr davor ist das ein erheblicher Anstieg – 2020 wurden nur zehn Anträge gestellt. 2021 bezogen sich die meisten dieser Anträge auf Corona-Impfungen. Unter den beklagten Schäden finden sich harmlosere Fälle von Impfnebenwirkungen, aber auch das Auftreten von Herzmuskelentzündungen oder Sinusvenenthrombosen.

Quelle: https://www.derstandard.de/story/2000132274194/zahl-der-schadenersatz-antraege-aufgrund-vermuteter-impfschaeden-2021-deutlich-gestiegen


Experte relativiert
Aus der Vergangenheit wisse man, dass etwa "zehn bis 15 Prozent" der Anträge, also etwa jeder zehnte, positiv erledigt werde, sagt Impfstoffexperte und Infektiologe Herwig Kollaritsch gegenüber Ö1. Zu bedenken sei, dass 350 Anträge, umgerechnet auf die vergebenen Corona-Impfungen, circa einen Antrag pro 50.000 Impfungen bedeuten würden, relativiert der Experte. In allen Fällen müsse nun mittels medizinischer Gutachten geprüft werden, wie wahrscheinlich es ist, dass die Impfung im jeweiligen konkreten Fall tatsächlich zu Nebenwirkungen geführt habe. "Für eine Anerkennung muss eine Wahrscheinlichkeit gegeben sein. Das heißt, nach der wissenschaftlichen Lehrmeinung spricht erheblich mehr für als gegen einen Zusammenhang mit der Impfung. Die reine Möglichkeit reicht nicht", sagt Kollaritsch.

Wird ein Zusammenhang festgestellt, steht den Betroffenen Schadenersatz nach dem Impfschadengesetz zu. Bei schweren Impfschäden ohne Dauerfolgen sind das laut ORF 1.300 Euro. Bei massiven Dauerfolgen kann die Entschädigung bis zu 2.700 Euro pro Monat betragen.

Ö1 berichtet auch vom Fall eines 58-jährigen, der eine Woche nach seiner ersten Biontech/Pfizer-Impfung einen Hörsturz erlitten habe. Drei Tage nach der zweiten Impfung sei ein weiterer Hörsturz aufgetreten und fünf Tage später ein leichter Schlagfanfall. Der Arzt, der ihn geimpft habe, habe angezweifelt, dass das Zufall sei, berichtete der Betroffene anonym gegenüber Ö1. "Es liegt nur eine starke Vermutung zugrunde. Ein Beweis kann auf keinen Fall angenommen werden", sagte der Mann. (red, 3.1.2021)