Lufthansa streicht 33.000 Flüge wegen geringer Nachfrage

Quelle: https://www.dw.com/en/lufthansa-cancels-33000-flights-due-to-low-demand/a-60248228

Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa kürzt ihren Winterflugplan aufgrund der geringen Nachfrage nach der Omicron-Variante. Sie hat auch mit Piloten zu kämpfen, die während der Ferienzeit krank sind.

Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa plant, 33.000 Flüge aus ihrem Winterflugplan zu streichen, was etwa 10 % ihres gesamten Flugplans entspricht.

Vorstandschef Carsten Spohr sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, dass die Buchungen vor allem in der Zeit von Mitte Januar bis Februar stark zurückgegangen seien.

„Vor allem fehlen uns Passagiere in unseren Heimatmärkten Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien, da diese Länder am stärksten von der Pandemiewelle betroffen sind“, sagte er.

Spohr sagte, die Fluggesellschaft führe nur 60 Prozent der Flüge im Vergleich zum Jahr vor der Pandemie 2019 durch, mit „etwa der Hälfte“ der Passagierzahlen.

Spohr beklagte auch, dass die Lufthansa ihre aktuellen Linienflüge nicht wegen der Nachfrage durchführe, sondern weil dies die Mindestanzahl sei, die die Fluggesellschaft benötige, um ihre Start- und Landerechte an den großen Flughäfen zu behalten.

„Wegen der geringeren Nachfrage im Januar hätten wir sogar deutlich mehr Flüge gestrichen. Aber im Winter werden wir 18.000 zusätzliche, unnötige Flüge durchführen müssen, nur um unsere Start- und Landerechte zu sichern“, sagte Spohr.

Die Lufthansa ist Europas größte Airline-Gruppe und umfasst Eurowings, Austrian, Swiss und Brussels Airlines. Im dritten Quartal dieses Jahres hat sie nach einer schwierigen Pandemieperiode erstmals wieder einen Gewinn erzielt.

Viele Piloten krank, Flüge gestrichen

Aber auch der kurzfristige Flugbetrieb der Lufthansa über die Feiertage wurde beeinträchtigt. Ein Krankheitsschub und die Besorgnis über die Omicron-Variante unter den Piloten hat auch Lufthansa dazu veranlasst, in den nächsten zwei Wochen rund ein Dutzend Flüge ausfallen zu lassen.

Betroffen waren vor allem Flüge nach Boston, Houston und Washington, aber auch einige Flüge nach Japan wurden gestrichen. Ein Unternehmenssprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa, man habe „einen sehr großen Puffer eingeplant. Das reicht aber angesichts des extrem hohen Krankenstandes nicht aus.“

Der Unternehmenssprecher wollte nicht darüber spekulieren, ob die Ausfälle auf COVID oder die Omicron-Variante zurückzuführen sind. Das Unternehmen sagte, dass auch die Planung der Besatzung schwierig sei, da viele Mitarbeiter in Quarantäne gehen mussten.

Auch amerikanische Fluggesellschaften streichen Flüge mit krankem Personal

Die amerikanischen Fluggesellschaften United Airlines und Delta Air Lines haben ebenfalls 120 bzw. 90 Flüge für Heiligabend gestrichen, da ihre Besatzungen von der Variante betroffen sind.

„Der landesweite Anstieg der Omicron-Fälle in dieser Woche hatte direkte Auswirkungen auf unsere Flugbesatzungen und die Menschen, die unseren Betrieb führen. Infolgedessen mussten wir leider einige Flüge streichen und informieren die betroffenen Kunden im Voraus, bevor sie zum Flughafen kommen“, so United.

Andere Fluggesellschaften reduzieren ihr Angebot

Scandinavian Airlines (SAS) teilte mit, dass sie aufgrund des Virus ebenfalls einige Flüge streichen musste. Auch Ryanair hat seinen Flugplan für Januar um 33 % gekürzt. Die internationalen Reisebeschränkungen haben sich dämpfend auf den Reiseverkehr in der Urlaubssaison ausgewirkt.

Einige Fluggesellschaften, die innerhalb Europas operieren, verzeichnen jedoch in diesem Jahr in der Weihnachtszeit starke Umsätze. Easyjet, Ryanair, SAS und Wizz Air bieten in der Ferienzeit mehr Verbindungen an.

(Übersetzt aus dem Englischen, ohne Gewähr)