RKI meldet leichten Rückgang bei Neuinfektionen

Die vierte Welle in Deutschland will nicht brechen – aber immerhin scheint sie sich zuletzt nicht weiter aufzutürmen: Das RKI meldet erneut mehr als 60.000 Neuinfektionen, im Vergleich zur Vorwoche sind es aber etwas weniger. Fast 400 weitere Todesfälle kommen hinzu.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat binnen eines Tages 64.510 Corona-Neuinfektionen erfasst und damit 2615 weniger als vor genau einer Woche. Am vergangenen Samstag waren 67.125 Ansteckungen gemeldet worden. Zudem wurden 378 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gestiegen. Das RKI gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 442,7 an. Am Vortag hatte der Wert bei 442,1 gelegen, vor einem Monat bei 183,7. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.48 Uhr wiedergeben.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/RKI-meldet-leichten-Rueckgang-bei-Neuinfektionen-article22976505.html


Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.


Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer. Der gebremste Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz könne "einerseits ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der deutlich intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein", hieß es im jüngsten RKI-Wochenbericht. Allerdings könnte die Entwicklung "regional auch auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein".

Weitere 378 Todesfälle verzeichnet
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 378 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion erfasst. Vor einer Woche waren es 303 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.116.070 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.


Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,52 an, am Donnerstag lag sie noch bei 5,47. Am Wochenende wird der Wert nicht erhoben. Er spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 5.058.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 102.946.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.