SPD-Ministerpräsident Weil fordert Impfpflicht mit Auffrischungen für „einige Jahre“

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil prescht als erster SPD-Politiker mit einer Forderung nach der Impfpflicht gegen Corona vor. Diese soll dann verpflichtend für Jahre gelten.

Als erster sozialdemokratischer Regierungschef fordert Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. Mit der aus Südafrika eingeflogenen Omikron-Variante des Coronavirus gebe es eine neue Lage, sagte Weil der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. „Wir werden uns massiv anstrengen müssen, um den Impfschutz sehr rasch nach oben zu treiben.“

Quelle: https://www.welt.de/wissenschaft/article235328432/Coronavirus-Stephan-Weil-fordert-Impfpflicht-ueber-mehrere-Jahre.html


Erste Untersuchungen zeigten, dass vor allem Booster-Impfungen auch gegen diese Mutation eine gute Wirkung entfalten könnten. Deshalb sei spätestens jetzt eine allgemeine Impfpflicht unabdingbar. „Wir müssen den Impfdruck unbedingt erhöhen“, sagte Weil.

Die Impfung ist nach Weils Worten nicht mit einem Schlag erledigt, sondern müsse regelmäßig wiederholt werden. „Und deswegen geht es um eine allgemeine Impfpflicht, die dann voraussichtlich einige Jahre lang andauern wird. Auch wenn kein Politiker das gerne tut: Wir müssen die Menschen wohl auch zu regelmäßigen Auffrischungsimpfungen verpflichten“, betonte Weil. Jetzt müsse man erst einmal „boostern, was das Zeug hält“.

Der SPD-Politiker schloss auch einen harten Lockdown nicht mehr aus. Darüber werde man auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz intensiv diskutieren müssen. „Dabei geht es aber wahrscheinlich eher um die Zeit nach Weihnachten, wo in der Regel Ferien sind und die Familien sich treffen“, sagte Weil. „Es könnte viel dafür sprechen, die Ruhezeit nach hinten auszudehnen, um eine Ausbreitung des Virus nach den Familienfeiern zu verhindern. Wir würden schon bis Weihnachten unsere Schutzmaßnahmen weiter verschärfen und dann für die letzte Dezember- und die erste Januarwoche im wahrsten Sinne des Wortes für alle eine Atempause vorsehen.“