Corona: Impfschutz ist nach 7 Monaten gleich Null

Immer mehr Geimpfte finden sich in den Krankenhäusern und Intensivstationen ein. Der Grund dafür: Sechs bis sieben Monate nach der Corona-Impfung ist der Impfschutz offenbar gleich Null – so der renommierte Virologe und Epidemiologe Alexander Kekulé Anfang November in seinem Podcast bei MDR aktuell. Was aber ist dann die Grundlage für 3G oder gar 2G?

Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/covid-19/corona-impfung-schutz

Corona-Impfung: Impfschutz nach wenigen Monaten bei Null
Vor einigen Wochen prophezeite uns die Fachwelt eine Pandemie der Ungeimpften. Jetzt ist es eine Welle der Geimpften, die uns offenbar droht, so der renommierte Arzt, Virologe und Epidemiologe Alexander Kekulé in einem Interview mit ntv am 23. Oktober 2021 ( 9 ). Das Problem ist die Schutzwirkung der Impfstoffe, die man massiv überschätzt hatte. Dabei sind sie doch so gut erforscht, so sicher und wirksam, wie es immer heisst.

Wenige Tage später, am 2. November 2021, sagte Kekulé in seinem Podcast bei MDR aktuell ( 2, 3 ) auf die Frage, warum es bei den Geimpften derzeit so viele Impfdurchbrüche gäbe: „Bei Johnson & Johnson und AstraZeneca ist die Schutzwirkung einige Monate nach der Impfung so miserabel, dass man sie fast bei Null ansetzen kann, nach den allerneuesten Daten.“ Auch sei die Dunkelziffer derjenigen sehr hoch, die trotz Impfung erkranken.

(Wie in der Zulassungsstudie des Pfizer-BioNTech-Impfstoffs gepfuscht wurde, lesen Sie in unserem Artikel Schlampereien bei Zulassungsstudie für Corona-Impfstoff.)

„Impfschutz ist unvollständig und wird immer schlechter“
Der Impfschutz sei sehr unvollständig und werde auch ständig schlechter, so Kekulé. Wortwörtlich sagte der Virologe, der an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg das Institut für Mikrobiologie leitet:

„Also, wir haben ja zwei Effekte. Das Eine ist, dass – insbesondere bei alten Menschen – die Impfung eben unvollständig wirkt, auch bezüglich Verhinderung von Todesfällen. Also, insofern muss man es ein bisschen relativieren, was Herr Mertens von der STIKO gesagt hat, dass die Impfung bei Todesfällen so gut schützt. Nein, das sehen wir eben gerade, dass eben auch Geimpfte jetzt immer häufiger auf den Intensivstationen liegen und auch sterben. Zweitens haben wir wirklich – das ist inzwischen belegt – diesen Effekt, dass zumindest nach sechs Monaten, zumindest bei älteren Menschen, der Impfschutz langsam nachlässt.“ ( 2 )

Kekulé bezieht sich dabei auf eine schwedische Studie der University of Umea, die am 25. Oktober 2021 veröffentlicht wurde ( 1 ). In dieser Studie wurden die Daten von 842.974 Geimpften mit denen einer gleichen Zahl Ungeimpfter verglichen. Die Geimpften hatten 2 Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca, von Moderna oder von Pfizer-BioNTech erhalten. Untersucht wurde nun das Auftreten von symptomatischen Infektionen sowie von schweren Covid-19-Verläufen (Hospitalisierung und Tod innerhalb von 30 Tagen nach bestätigter Infektion) im Zeitraum vom 12. Januar bis zum 4. Oktober 2021.

Pfizer-BioNTech: Nach 7 Monaten kein Impfschutz mehr
Die Schutzwirkung des Pfizer-BioNTech-Impfstoffs nahm (laut der schwedischen Studie) in Bezug auf eine Infektion kontinuierlich von 92 Prozent (ganz am Anfang, zwischen Tag 15 und 30) auf 47 Prozent zwischen Tag 121 und 180 ab. Von Tag 211 an konnte keine Wirksamkeit mehr beobachtet werden. Mit Tag 211 beginnt der 8. Monat. Nach 7 Monaten hat man also mit der Pfizer-BioNTech-Impfung keinen Impfschutz mehr.

Die Schutzwirkung des Moderna-Impfstoffes nahm etwas langsamer ab und wird auf 59 Prozent ab Tag 181 geschätzt. Mit Tag 181 beginnt der 7. Monat.

AstraZeneca: Nach 4 Monaten erhöhtes Covid-Risiko
Der Impfschutz des AstraZeneca-Impfstoffes war im Allgemeinen noch niedriger als der von Pfizer-BioNTech und schwand auch zügiger. Hier wurde schon ab Tag 121 keine Schutzwirkung mehr beobachtet. Im Gegenteil, die schwedischen Forscher geben ab diesem Zeitpunkt einen Wert von -19 Prozent an. Was das Minus bedeutet, erklärt Ihnen am besten Professor Kekulé (2):

„Richtig abgeschmiert hat AstraZeneca hier. Aber das wird in Deutschland ja nicht mehr verwendet. Und da habe ich mich ja auch schon geäussert, dass ich finde, dass die eine dringende Auffrischung brauchen. Da ist es sogar so, dass schon nach vier Monaten die AstraZeneca-Geimpften keinen Impfschutz, sondern statistisch gesehen minus 19 Prozent haben. Das heisst also, dass die sogar eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, symptomatisch Covid zu bekommen.“

Sie haben richtig gelesen. Wer mit AstraZeneca geimpft ist, hat nach vier Monaten ein um 19 Prozent höheres Risiko, an Covid-19 zu erkranken als ein vollständig Ungeimpfter.

Geimpfte verhalten sich unvorsichtiger
Die Erklärung des Virologen für das erhöhte Krankheitsrisiko der AstraZeneca-Geimpften lautet folgendermassen: „Das ist natürlich deshalb, weil jemand, der geimpft ist, sich statistisch gesehen unvorsichtiger verhält. Der ändert sein Verhalten. Und wenn Sie das vergleichen mit jemandem, der ungeimpft ist, der dann vielleicht noch Maske hat und immer regelmässig Tests macht (Stichwort 3G) der hat eben dann tatsächlich seltener Covid am Schluss als ein Geimpfter, der glaubt, er wäre geschützt. Und das ist bei den AstraZeneca-Leuten wohl der Fall gewesen.“

So richtig überzeugt dieses Argument nicht. Denn bei Nachlassen des Impfschutzes müsste sich auch das Krankheitsrisiko bei den anderen Impfstoffen erhöhen. Oder sind die Moderna- und BioNTech-Geimpften nicht so unvorsichtig?

Schwedische Studie: nicht überprüft, dennoch hochwertig
Die schwedische Studie ist eine vorläufige Studie, die auf der Plattform Preprints to The Lancet veröffentlicht wurde. Das heisst, sie wird deshalb online gestellt, damit sie von der Fachwelt diskutiert werden kann. Sie ist jedoch noch nicht in einem Peer-Review-Verfahren begutachtet worden. Professor Kekulé erwähnt das an keiner Stelle, vermutlich weil er die Studie als so hochwertig einschätzt.

Er nennt das Setting (Anm. ZDG-Redaktion: Vorgehensweise in der Studie und Aufbau der Studie) „super“ und sagt: „Gehört in die Kiste der sogenannten Beobachtungsstudien. Ist also keine richtig geplante, experimentelle Studie, aber in dem Fall sehr, sehr leistungsfähig. Weil die Zahl so gross ist, weil man dann auch die Störfaktoren ganz gut rausrechnen kann – wie Alter, die Region, wo jemand lebt usw. Wenn man so viele hat und für jeden dann einen gematchten, einen passenden, nicht geimpften Fall hat. Der andere Vorteil ist: Die hatten eben in Schweden alle möglichen Impfstoffe (AstraZeneca, BioNTech und Moderna) und haben dann geguckt: Volle Impfung gegen ungeimpft.“

Fehlender Impfschutz auch für Virologen eine Überraschung
Der MDR-Moderator Camillo Schumann meint zu den Studienergebnissen: „Dass die Wirkung der Impfung nicht bei allen Menschen gleich lang und gleich stark ist, das war ja zu erwarten. Aber: Dass der Impfschutz nach schon sieben Monaten gar nicht mehr da ist, hat dann doch sehr überrascht.“ Und Kekulé bestätigt: „Ja, also, das ist natürlich für mich jetzt auch überraschend gewesen…[…].“

Juni 2021: Impfstoffe schützen jahrelang, Booster nicht nötig
Die Überraschung ist kein Wunder. Denn wir alle wurden wochen- und monatelang davon überzeugt, wie grossartig die Impfstoffe, wie wirksam und sicher diese seien. Auch Studien gibt es dazu, die bei der Überzeugungskampagne kräftig mitwirkten, etwa jene, die Ende Juni 2021 im renommierten Fachjournal Nature veröffentlicht wurde ( 4, 5 ).

Darin hiess es: Die Impfstoffe von Pfizer-BioNTech und Moderna würden eine so anhaltende Immunreaktion im Körper verursachen, dass sie vermutlich über Jahre hinweg vor Corona schützen würden, so die betreffenden Wissenschaftler der Washington University in St. Louis.

Auch würden die meisten mit mRNA-Impfstoffen geimpften Leute keine Booster-Impfungen mehr brauchen (zumindest nicht was die bekannten Varianten betrifft – Delta war seinerzeit schon bekannt). Und Leute, die bereits genesen waren und sich dann noch impfen lassen, wären höchstwahrscheinlich sogar ein Leben lang geschützt, bräuchten also nie wieder eine Auffrischung.

Auch Virologe Christian Drosten meinte im August, dass für die meisten Geimpften im Herbst keine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus nötig sei. Denn, so Drosten: „Die Schutzwirkung der Corona-Vakzinen ist viel besser als beispielsweise bei den Influenza-Impfstoffen“. (11)

November 2021: Booster für alle, weil Impfschutz gen Null!
Am 5. November 2021 rief Bundesgesundheitsminister Jens Spahn alle Menschen ab 12 Jahren zur Booster-Impfung auf. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder rät zur Auffrischungsimpfung für alle! ( 12 )

Und Drosten gibt bekannt, ohne auch nur ansatzweise darauf hinzuweisen, dass er sich noch vor ein paar Wochen vollständig geirrt hatte: „Was man jetzt noch machen könnte, wäre, mit grossem Elan eine Booster-Aktion durchzuführen, eine Kampagne für Drittimpfungen bei allen, die jetzt schon geimpft sind, beginnend bei den Alten. Damit würde man wahrscheinlich zumindest für die Dauer des Winters den Herdenschutz gewährleisten.“ ( 15 )

Herdenimmunität wird nie eintreten
Apropos Herdenschutz. Es wurden uns bekanntlich nicht nur hochwirksame Impfstoffe versprochen. Auch die baldige Herdenimmunität sollte eintreten, wenn sich ein Grossteil impfen lasse – so die Fachleute des Robert-Koch-Instituts und die des Bundesgesundheitsministeriums. Die damals angegebene Impfquote ist erreicht, von einer Herdenimmunität keine Spur – und jetzt?

Professor Kekulé findet solche Versprechen unmöglich. Denn auf eine Herdenimmunität brauchen wir gar nicht erst hoffen, was auch nichts mit den Ungeimpften zu tun habe, sondern offenbar mit den Coronaviren an sich, so dass man von der Impfung allenfalls etwas schwächere Verläufe und weniger Todesfälle erwarten könne.

Ungeschützte Geimpfte gefährden andere
Wenn nun also der Impfschutz der Corona-Impfstoffe nach teilweise 4 bis maximal 7 Monaten gen Null geht, bedeutet das, dass Millionen Menschen, die sich im Frühjahr impfen liessen ( 10 ), seit einiger Zeit völlig ungeschützt durch die Gegend marschieren, fröhlich 2G-Partys besuchen dürfen (selbstverständlich ohne Mund-Nasen-Schutz) und bei 3G-Veranstaltungen u. a. eine Gefahr für die Ungeimpften darstellen.

Denn Letztere müssen sich bei 3G bekanntlich testen lassen, um die Geimpften nicht anzustecken, falls bei diesen die Impfung nicht wirkt. Die Geimpften aber mussten sich bislang nicht testen lassen. Warum eigentlich nicht? Selbst wenn deren Impfschutz tiptop wäre, können sie Virenschleudern sein und Ungeimpfte anstecken.

Eine Aufhebung der Testpflicht für Geimpfte war daher noch nie nachvollziehbar, was man aber erst jetzt so langsam merkt und verstärkt darüber nachdenkt, auch die Geimpften wieder zu testen – selbstverständlich gratis, während die Ungeimpften ihre Tests selbst berappen sollen, zumindest wenn es nach Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ginge (14). Die Bundesärztekammer scheint vernünftiger und fordert Gratistests für alle.

Grundlage für 2G und 3G beim RKI verschwunden
Wie der Journalist Boris Reitschuster auf seinem Blog bekannt gibt, konnte man bis einschliesslich 1. November 2021 beim RKI noch das Folgende lesen ( 7, 8 ): „Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Mass reduziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen.“

Dieser Satz ist nun verschwunden – und das, wo er doch die Basis für all die Freiheiten der Geimpften darstellte, die Basis für 2G, 3G und die Überlegungen für 1G. Spielen Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung also doch eine Rolle? Eine Bekanntmachung gibt es dazu aber nicht, so dass kaum ein Geimpfter wissen wird, dass er – genau wie angeblich all die Ungeimpften – wieder zu den Pandemietreibern gehört.

In einer Studie vom 15. Oktober 2021 heisst es beispielsweise, dass AstraZeneca-Geimpfte nach 12 Wochen genauso ansteckend sein können wie Ungeimpfte. Ähnlich, auch wenn nicht ganz so drastisch, wuchs auch die Infektiosität der mit Pfizer-BioNTech Geimpften im Laufe der Monate nach der Impfung. Auch sei die Viruslast bei den Geimpften genauso hoch wie bei den Ungeimpften, auch wenn die Zeit der Virenausscheidung bei den Geimpften reduziert sein KÖNNTE (13, 6 ).

Die Wissenschaft von heute ist der Irrtum von morgen
Laut Boris Reitschuster wurden auch folgende Aussagen von der Seite des RKI gestrichen (7):

Die Impfung hat eine hohe Schutzwirkung (mindestens 80%) gegen schweres COVID-19, unabhängig vom verwendeten Impfstoff (Comirnaty von BioNTech/Pfizer, Spikevax von Moderna, Vaxzevria von AstraZeneca).
Die derzeitige Datenlage zeigt darüber hinaus, dass die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff wie auch mit mRNA-Impfstoffen zu einer deutlichen Reduktion der SARS-CoV-2-Infektionen (symptomatisch + asymptomatisch) führt (Schutzwirkung etwa 80-90% nach der 2. Impfstoffdosis).
Den Grund für die Streichung dieser Absätze kennen Sie mittlerweile. Die Aussagen entsprechen nicht mehr der Wahrheit. Merkwürdig, wo sich doch Frau Merkels Regierungssprecher Steffen Seibert am 3.11.2021 bei der Bundespressekonferenz anmasste, die Wahrheit zu kennen. Er sagte: „Das Impfen ist sicher; es ist wirksam; es ist milliardenfach praktiziert…Ich finde, dass man sich an diese Grundwahrheit noch einmal erinnern muss.“ ( 16 ).

Vielleicht war es seine Wahrheit an diesem Tag. Doch müsste ein politischer Beamter mittlerweile wissen, dass sich nirgendwo schneller Dinge verändern als in der Wissenschaft und noch schneller in der Wissenschaft der neuartigen Corona-Impfstoffe, so dass die heutigen Erkenntnisse morgen längst überholt sein können. Hier daher von Wahrheit, noch dazu von Grundwahrheit zu sprechen, ist vollkommen fehl am Platz.

Gestern hiess es also noch, die Corona-Impfstoffe sind wirksam und zwar lange. Heute wissen wir, sie sind allenfalls ein paar Wochen lang wirksam, dann immer weniger und schon nach 6 bis 7 Monaten gar nicht mehr wirksam. Noch heute heisst es, sie sind sicher. Vielleicht ändert sich auch das eines Tages, wer weiss das schon.

Ein paar aber können sich in all dem Durcheinander freuen: Die Impfstoffhersteller. Denn wenn sich künftig jeder alle 6 Monate impfen lässt, dann klingeln die Kassen.