„Wagenknecht mit der Polizei zum Impfen schleppen?“ Spahn lehnt Impfpflicht als „absurd“ ab

München – Die Corona-Lage in Deutschland wird immer bedrohlicher. Die Zahlen sind hoch wie nie, die Krankenhäuser voll. Keine Antwort auf diese Situation ist laut dem geschäftsführendem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) jedoch eine Impfpflicht – das stellte er schon vor der vielbeachteten Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler am Freitag klar.

Quelle: https://www.merkur.de/politik/coronavirus-jens-spahn-cdu-impfung-impfpflicht-3g-cdu-ampel-spd-gruene-wagenknecht-fdp-91111628.html

„Ich habe das Bild schon vor Augen, wie wir Sahra Wagenknecht dann mit der Landespolizei zum Impfen schleppen. Das ist absurd, eine allgemeine Impfpflicht wäre nicht durchzusetzen“, sagte Spahn in einem Interview mit dem Spiegel. „Das würde unser Land zerreißen. Impfen ist zwar eine private Entscheidung, aber eben eine mit enormen Folgen für alle anderen. Denn wer sich nicht impfen lässt, gefährdet in dieser Pandemie nicht nur sich selbst, sondern auch andere.“

Jens Spahn: „Ziemlich mutig, die Maßnahmen auslaufen zu lassen“
Spahn sagte weiter über eine mögliche Impfpflicht, wie sie beispielsweise in Frankreich funktioniert: „Keine Impfung – und zack ist der Job weg? Ich bezweifele, dass unser Arbeitsrecht das erlauben würde.“
Spahn bezeichnete es mit Blick auf Pläne der Ampel-Parteien „ziemlich mutig, alle Corona-Maßnahmen am 19. März auslaufen lassen zu wollen.“

Jens Spahn: „Es gibt keine parlamentarische Mehrheit mehr dafür, den Ausnahmezustand zu verlängern“
Spahn hatte das Auslaufen der „epidemischen Lage“ zwar selbst angestoßen, doch er erklärte sich: „Ich habe nur ausgesprochen, was jeder wusste: Die Pandemie ist zwar nicht vorbei. Aber es gibt keine parlamentarische Mehrheit mehr dafür, den rechtlichen Ausnahmezustand zu verlängern. Selbstkritisch muss ich allerdings einräumen, dass bei manchen damit ein falscher Eindruck entstanden ist.“ Es brauche weiterhin „entschiedenes staatliches Handeln.“